Am 14.07.2003 erschien in der Celleschen Zeitung ein Artikel über unseren Fanclub. Dieser Bericht gibt einen ziemlich guten Überblick über die Geschichte unserer Gemeinschaft und über die Leidenschaft, die uns Alle verbindet.

 

Fußball / Endspiele, Freiburg und ein verdreckter Teich: SV Werder Bremen als Lebensinhalt

Von Polizeipferden durch Arnheim gejagt: "Subkultur Bremen"

Celle (ar). Wenn der Sport zur Religion wird. Für die einen ist es Pflicht, für die anderen lebenslange Treue. Zuschauer, Supporter, Anhänger, Fans ­ egal wie man sie nennt ­ sie alle tanzen, träumen, lachen und weinen mit ihren Vereinen. Und mit der CZ, die mit der Fan-Kultur in eine neue Serie startet. Den Anfang macht die "Subkultur Bremen".

"Sub-Sub-Subkultur", dröhnt es aus 25 Kehlen am Gleis 3 des Bremer Hauptbahnhofs. Knapp zwei Dutzend Personen bahnen sich den Weg zum Ausgang. Ihr Ziel: Das Bremer Weserstadion. Ob nun mit oder ohne Schal und Trikot, lautstark ist jeder dieser ungewöhnlichen Meute. Trotz einer unnötigen Niederlage gegen Hannover 96 wird der Lieblingsklub gefeiert.
Subkultur, das ist vor allem Gründer Makalakalane. Der 23-jährige Abiturient ist spätestens seit 1998 dem Traditionsverein verfallen. Zusammen mit seinem Bruder Doktor Khumalo, Kaizer Motaung, John Moeti, Philemon Masinga und Quinton Fortune gründete der Geographie-Student 1999 die Subkultur Bremen.
Der offiziell nicht eingetragene Fanclub sieht seinen Aufgabenbereich in der Unterstützung, dem "Support", der eigenen Mannschaft. Und die heißt ohne Zweifel SV Werder Bremen. Rund 20 Personen, zum größten Teil unter 25 Jahren, umfasst die Subkultur heute so unkonventionell, wie diese Mitglieder sind, entstand auch die Gründung.
Nach dem legendären Pokalendspiel gegen die Münchner Bayern, das der SV Werder damals im Elfmeterschießen für sich entscheiden konnte, hockten Makalakalane und seine Freunde vor der aussterbenden Glut ihres Grills und entschlossen sich zu der Organisation des Fanclubs. Der Beginn einer Odyssee, die sich bis heute fortgesetzt hat und deren Ende noch lange nicht abzusehen ist. Die Werder-Visitenkarte einiger Subkulturianer kann sich sehen lassen. Trotz Abiturstress hießen in der Uefa-Cup-Saison 1999/00 Lyon und Parma die Ziele, mit zwei Fußballverrückten ging die Fahrt schließlich weiter nach Paris zum Länderspiel zwischen dem damaligen Weltmeister Frankreich und Deutschland. "Die französische Polizei hat uns angehalten, weil wir die Deutschlandfahne geschwenkt haben", erinnert sich Makalakalane.
Ein Jahr später machte er sich mit neun anderen Cellern auf den Weg Richtung Freiburg, zum Saisoneröffnungsspiel der Spielzeit 2001/02. Nach der zwölfstündigen Zugfahrt erreichte man todmüde die südlichste Stadt Deutschlands, erlebte eine 0:3-Klatsche gegen den Sport-Club, eine riesige Studentenparty sowie den offiziell dreckigsten Teich Süddeutschlands. Dieses Statement erfuhr man leider erst Stunden nach der ausgiebigen Erfrischung im kühlen Nass.
Dass sich die Subkultur-Mitglieder heute fast über die gesamte Bundesrepublik verteilt haben, liegt eher an der Intelligenz der Ballliebhaber denn an der Instabilität des Clubs. Viele der gebürtigen Celler haben mit ihrem Studium begonnen, zum Teil in Regionen mit über 600 Kilometer Entfernung. Makalakalane kann dieser Tatsache allerdings noch etwas Gutes abgewinnen: "Jetzt haben wir mehr Möglichkeiten, um nach Auswärtsspielen irgendwo auszuschlafen."
Der Stamm der vergangenen Spielzeit setzte sich aus vier festen Dauerkarteninhabern zusammen, neben Makalakalane nahmen Mangosuthu Buthelezi, Pule "Ace" Ntsoelengoe und Siyabonga Nomvete die wochenendlichen Strapazen auf sich, um ihren Verein zu unterstützen. Unzählige Anekdoten sind auch nach diesem Jahr in den Köpfen hängen geblieben, wie etwa die Geschehnisse nach dem Uefa-Cup-Auswärtsspiel gegen Vitesse Arnheim, als man in einen Mob von Hooligans geriet und quer über den Parkplatz vor Polizeipferden flüchten musste. Unvergessen auch der unerwartete Sieg beim FC Bayern München, der die lange Busfahrt gut machte.
Für die kommende Spielzeit ist erstmals eine gemeinsame Busfahrt zu einer Auswärtspartie geplant. Nähere Infos, Fotos, Geschichten und viele weitere interessante Details über die Mitglieder und den verrückten Club findet man unter: www.subkultur-bremen.de